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Hausbesuch beim Steinkauz


Mit einer Größe von nur 22 cm, ist der Steinkauz (Athene noctua) kleiner als eine Taube. Am liebsten ernährt er sich von Feldmäusen, verschmäht aber auch keine kleinen Reptilien oder Amphibien. Leider ist der Lebensraum für das Kerlchen bei uns recht übersichtlich geworden. Ein Grund dafür ist die exzessive Landwirtschaft mit Rodungen von Streuobstwiesen. Gezielte Schutzmaßnahmen konnten gebietsweise den weiteren Rückgang etwas bremsen. Dennoch ist der Bestand weiterhin gefährdet.

Bereits am Donnerstagabend (08. Juni 2017) fand eine Exkursion der NABU-Ortsgruppe Fronhausen/Lahn zum Thema Steinkauz statt. Steinkauz-Nachwuchs zum Anfassen gab es auch. Dazu besuchte die Gruppe auf einer Streuobstwiese die von der Ortsgruppe Fronhausen aufgestellten speziellen Bruthöhlen. Die von Menschen gefertigten Bruthöhlen sind notwendig, da sonst für den Steinkauz nur noch wenig alte Obstbäume mit verlassenen Spechthöhlen vorzufinden sind, die er gerne für die Aufzucht seines Nachwuchses nutzt. In einer dieser Höhlen befanden sich sogar drei Jungtiere.

Die Nistgelegenheiten sind mit einem handgefertigten Marderschutz (einer Drahtwippe) nachgerüstet worden. Sie sollen das Eindringen der kleinen Raubtiere verhindern. Leider kommt es immer wieder vor, (trotz extra außen angebrachter Hinweisschilder am Kasten) dass anscheinend Aktionisten diesen Marderschutz in den Röhren demolieren. Ob dies aus Unwissenheit oder aus reinem Wandalismus geschieht lässt sich schwer beurteilen. Jedoch ist es in vielerlei Hinsicht ärgerlich und auch bedrohlich für den Steinkauz. Denn durch das Verbiegen der Drahtwippe kann es passieren, dass entweder der Altvogel nicht mehr zurück zu seinen Jungen in die Höhle kann oderauch nicht mehr hinaus zur Futtersuche gelangt.

Das Anfassen der Jungvögel ist im Übrigen völlig unbedenklich! Anders als bei einigen Wildsäugetierarten (z. B. Rehe) ist es den Vögeln egal, ob ihre Jungen von Menschen angefasst wurden und füttern sie nach dem Kontakt unbeirrt weiter. Dennoch sollten Störungen der Brut möglichst vermieden und wie hier auf der Exkursion eine Ausnahme bleiben.

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