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Pilzpfanne bei Regenwetter


Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung! Dieses Sprichwort hat bestimmt schon einjeder mal im Laufe seines Lebens gehört. Getreu diesem Statement habe ich bei strömenden Regen meine sieben Sachen zusammengepackt und bin raus in den Wald.

An jenem Morgen begrüßte mich das Wetter mit einem düsteren Himmel, reichlich Regen und für den Sommermonat August bescheidenen zwölf Grad plus. Der Niederschlag der vergangenen Stunden hatte über Nacht aus ruhig dahinplätschernden Bächen reißende Wildbäche mit braunen Wasser werden lassen.

Nach ein paar Kilometer Autofahrt kam ich an meinem Ziel an. Der Regen hatte zwar etwas nachgelassen, aber dass machte kaum einen Unterschied. Jeder Schritt über den morastigen Boden glich einem Marsch auf einem vollgesogenem Schwamm und große Tropfen prasselnden ständig von den Bäumen herunter. Nebelschwaden waberten durch die durchnässten Baumreihen und tauchte den Wald in ein mystisches Licht.

Doch der viele Regen hatte auch sein Gutes. Nicht nur für die Bäume war der Niederschlag gut, sondern auch die Pilze explodierten regelrecht aus dem Boden. Kaum eine Ecke wo nicht irgendein Pilz sich durch den nassen Untergrund nach oben schob. So dauerte es auch nicht lange, bis ich genügend essbare Pilze für eine leckere Pilzpfanne gesammelt hatte.

Gegen Mittag suchte ich mir einen geeigneten Platz, wo ich meine 2x3 m große Plastikplane als Tarp aufstellen konnte. Ich wurde zwischen ein paar Fichten und Weißtannen schnell fündig und nutzte einen querverlaufenden Ast in optimaler Höhe als Halterung. In wenigen Minuten entstand ein lauschiges Plätzchen unter den Bäumen. Jetzt noch den Hobokocher auf Betriebstemperatur bringen und dann rauf mit der Pilzpfanne auf das Feuer.

Doch zuvor widmete ich mich einer mitgebrachten kulinarischen Köstlichkeit aus Russland. Bruchweizen mit Rindfleisch stand unter der kyrillischen Aufschrift. Bereits beim Öffnen der Dose rümpfte ich die Nase. Geruch und Konsistenz ließen einem nicht gerade das Wasser im Munde zusammenlaufen. Also erwärmte ich die klebrige Masse und hoffte darauf, dass sich beim Erhitzen und etwas nachträglicher Würze der Aha-Effekt noch einstellen würde. Doch weit gefehlt! Der erste Bissen ließ mich kurz zusammenschaudern. Ich fragte mich ernsthaft: Isst jemand so etwas wirklich freiwillig? Zum Glück hatte ich ja noch meine Pilzpfanne, die mich geschmacklich wieder versöhnte.

Mittlerweile regnete es wieder stärker und der Nebel wurde zunehmend dichter. Eine tolle Stimmung stellte sich ein und ich genoss diese herrliche Atmosphäre beim Genuss eines guten Zigarillos. Am Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Hause. Dort angekommen hängte ich die durchnässten Sachen zum Trocknen auf, damit sich kein Schimmel bildet.

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