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NSG Sandsteinbruch Unterrosphe


Besuch im im Reich der Bärlappe und Amphibien oder so ähnlich hätte genauso gut die Veranstaltung der Aktionsgmeinschaft Rettet den Burgwald e. V. (Wetter/Hessen) heißen können.

Die letzten dunklen Regenschauerwolken verzogen sich, als die naturkundliche Exkursion am Morgen des 13. Augusts losging. Mit einem kräftigen Handschlag begrüßte Nobert Wegener von der angrenzenden Revierförsterei alle Teilnehmer. Die aufgrund des etwas unsicheren Wetters zunächst zaghaft, aber dann doch in guter Stärke am Treffpunkt aufschlugen. Ziel war das etwa 5 Hektar große Naturschutzgebiet alter Sandsteinbruch bei Unterrosphe. Dort wurde bis Anfang der 1990er-Jahre Sand abgebaut und später im Zuge der Renaturierung als NSG ausgewiesen.

Im Laufe der Jahre hat sich auf dem beschaulichen Areal eine unglaubliche Artenvielfalt angesiedelt und beherbergt u. a. das größte Vorkommen an Sumpfbärlapp in Hessen. Der unscheinbare Sumpfbärlapp ist in Hessen auf der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestuft. Daneben finden sich der Keulenbärlapp und der Sprossende Bärlapp. Bärlappe gehören zu einer Pflanzengruppe, die bereits vor über 300 Mio. Jahren die Erde besiedelten.

Aber auch die Fauna hat einige Überraschungen zu bieten. Das streng geschützte Gebiet ist das zu Hause vom Uhu und einigen teils rah gewordenen Amphibienarten, wie zum Beispiel Kreuzkörte und Geburtshelferkröte. Ebenfalls ist der alte Sandsteinbruch Tummelplatz von unzähligen Eidechsen. Viele Libellen und auch die Raupen des großen Gabelschwanzes - eine Nachtfalterart - besiedeln die renaturierte Fläche.

Ganz ohne Menschliche Hilfe geht es aber nicht. Damit die besondereren Pflanzen und Tiere diesen Biotop behalten können, muss alle 5-6 Jahre ein Teil der Fläche von Bewuchs mit schweren Gerät befreit werden, da sonst die Voraussetzungen für einige dort beheimateten Arten verloren gehen würden. Anscheinend ein Pflanzenliebhaber hat dieses Gelände für seine Auspflanzungen von nicht heimischen Pflanzen (sogenannten Neophyten) entdeckt. So finden sich in den unzähligen Feuchtgebieten auch Insektivoren - fleischfressende Pflanzen - wie Schlauch- und Kannenpflanzen, die bei uns nicht beheimatet sind. Inwieweit diese Neophyten für das Biotop schädlich sind, ließ sich derzeit noch nicht bestimmen.

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