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Begegnung mit dem König des Waldes


Heute Morgen muss mich wohl doch unverhofft Fortuna geküsst haben, als ich heute früh in den Vogelsberg loszog, um freilebende Rothirsche bei der Brunft zu beobachten.

Noch bis maximal Mitte Oktober ist in einigen Wäldern von Hessen das laute Röhren der Rothirsche morgens oder abends in der Dämmerung zu hören. Bereits ab Ende August beginnt vielerorts die Hirschbrunft. Dabei wandern die Tiere zum Teil bis über hundert Kilometer in ihre traditionellen Brunftreviere.

Um mir dieses eindrucksvolle Naturschauspiel mal von der Nähe anzusehen, bin ich heute Morgen noch bei Dunkelheit aus dem Haus gegangen und Richtung Hoher Vogelsberg gefahren. Ohne große Erwartung tatsächlich einem Hirsch zu begegnen, sondern eher dem lauten Röhren der Hirsche zu lauschen, lief ich vom Parkplatz einen Wanderweg entlang, der an einer großen Waldwiese vorbeikam.

Dort bemerkte ich etwa in der Mitte der Wiese einen größeren Tierkörper. Der Kopf und die Beine waren jedoch noch nicht zu sehen, da dass Tier etwas vertieft in einer kleinen Absenkung stand. Doch dann hob er majestätisch den Kopf mit seinem mächtigen Geweih und zu meinem Entzücken stand etwa 250-300 m weit entfernt vor mir ein kapitaler 14-Ender Platzhirsch in seiner vollen Pracht. Etwas perplex verschob ich mich vorsichtig in eine angrenzende Buschreihe, um ihn weiter zu beobachten und um evtl. ihn sogar zu fotografieren.

Dann geschah etwas fantastisches. Der Hirsch steuerte schnurstracks auf mich zu. Meter für Meter kam er langsam näher. Irgendwann blieb er dann schließlich zwischen zwei Weißtannen stehen und widmete sich wieder dem saftigen Gras. Da stand er plötzlich nur etwa 150 m von mir entfernt. Ein erhabener Moment! Vor lauter Aufregung vergaß ich fast ein paar Bilder zu machen. Leider war es noch ziemlich duster, so dass die Qualität der Aufnahmen etwas litt. Dennoch konnte ich ein paar eindrucksvolle Fotos (inkl. einem kurzen Video) vom König der Wälder machen.

Irgendwann witterte er wohl meine Nähe und er entfernte sich gemächlich wieder mit stolzen Schritt in Richtung Wald. Kurz bevor er endgültig verschwand blieb es nochmals für einen Moment stehen und verabschiedete sich mit einem kurzen, dafür aber lauten Röhren.

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