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Die tägliche Dosis Gift in Deinem Essen - Glyphosat & Co.


Der Alleingang in der Verlängerung um die Zulassung des hochtoxischen Pflanzenvernichtungsmittels Glyphosat vom Agrarminister Christian Schmidt (CSU) am 28. November 2017 erhitzt derzeit viele Gemüter. Glyphosat steht im dringenden Verdacht, nicht nur krebserregend zu sein, sondern wird auch in direkte Verbindung mit dem Insektensterben gebracht. Und mehr noch: Durch den Gifteinsatz in der Landwirtschaft gelangen die Pestizide auch in unsere Lebensmittel! Verbraucher und Landwirte zahlen die Zeche für das skandalöse Fehlverhalten von Union und EU-Behörden.

 

"Glyphosat beschert Monsanto jährlich einen Gewinn von 2,3 Mrd. US Dollar!"

 

Was ist Glyphosat und wozu wird es verwendet?

Glyphosat ist ein pantentiertes chemisches Breitband-Totalherbizid des US-Chemiekonzerns Monsanto mit Sitz in St. Louis und ist seit den 1970er-Jahren das mit Abstand weltweit am häufigsten eingesetzte „Unkrautvernichtungsmittel“. Es wird in der Land- und Fortswirtschaft, im Wein-, Obst- und Gartenbau eingesetzt. Der Wirkstoff ist auch unter dem Namen "RoundUp" bekannt und lässt bei Monsanto ordentlich die Kasse klingeln. Das Chemieunternehmen fährt jährlich einen Gewinn von rund 2,3 Milliarden US$ mit dem Verkauf von Pflanzenvernichtungsmitteln ein! Neben den Großabnehmern der Landwirtschaft verwenden aber auch viele Privathaushalte das Gift, um ihre Gärten, Wege oder Garageneinfahrten unkrautfrei zu halten. Bei Regen gelangt auf diese Weise ein Teil des Giftes in die Kanalisation und somit in unseren Trinkwasserkreislauf. Auch die Deutsche Bahn setzt das Mittel für die Unkrautvernichtung auf den Gleisanlagen ein. Von der jährlichen Gesamtmenge von knapp 50.000 Tonnen ausgesprühter Pestizide in Deutschland gehen allein rund 6.000 Tonnen auf das Konto von Glyphosat.

 

"Kurz vor der Ernte kommt die

zweite Giftdusche!"

 

Wo und warum setzen die Bauern überhaupt Glyphosat ein?

In der Regel setzen deutsche Landwirte das Totalherbizid Glyphosat auf über 40% der landwirtschaftlichen Fläche mindstens zwei Mal pro Jahr ein. Je nach Nutzpflanzenkultur sind die Anwendungskonzentrationen unterschiedlich hoch. Einer der meistgenannten Gründe für den Gifteinsatz soll der Erosionsschutz der Böden sein. Hintergrund: Das sonst übliche jährliche Pflügen der Felder nach der Ernte mit schweren Maschinen wurde kritisiert. Denn mit dem Pflügen steigt die Erosion durch Wind und Wasser. Die lockere Erdkrume wird entweder vom Wind weggeweht oder vom Wasser weggespült so der Tenor. Zudem wird das Gangsystem der Regenwürmer beim Pflügen zerstört und häufiges Befahren der Äcker mit tonnenschwerem Gerät verdichtet die Böden. So forderten die Bauernverbände, dass die Ackerflächen nur noch bestenfalls mit dem Grubber bearbeitet werden dürfen. Das Grubbern ist nur ein leichtes Mischen der Bodenoberfläche. Dieses Verfahren sollte als Erosionsschutz der Böden dienen und zugleich den Humusaufbau durch abgestorbene Pflanzenreste fördern. Eine Rechnung, die nicht aufging! Denn die Landwirte beklagten sich, dass dadurch die Verunkrautung der Felder drastisch zugenommen habe und deswegen der verstärkte Pestizideinsatz die Folge wäre. Begünstigt wird dieser Umstand, dass der Preis für Glyphosat deutlich geringer ist, als der teuere Maschineneinsatz und die Giftspritze spart zudem noch viel Zeit. So werden nun mit Glyphosat nach der Ernte die Ackerflächen mit dem Mittel besprüht. Danach sterben alle Pflanzen flächendeckend ab und die abgestorbenen Pflanzenteile bleiben auf der Bodenoberfläche, was dem Humusaufbau dienlich sein soll.

Jedoch kann diesem Argument kaum Glauben geschenkt werden, denn allen notwendigen Mikroorganismen, die für den Humusaufbau nötig wären, wird mit Glyphosat der Garaus gemacht! Etwa 7 - 14 Tage vor der Ernte folgt dann die zweite Giftdusche, damit die Raps- oder Getreidepflanzen bis zur Abreifung absterben, sodass sich die Körner von den Fruchtpflanzen einfacher lösen. Einige landwirtschaftliche Beratungsunternehmen empfehlen den Bauern diesen zweiten hoch dosierten Gifteinsatz - die sogenannte Sikkation als Abreifebeschleunigung durch Austrocknung -, damit Mähdrescher die Ernte effektiver einholen können. Zwar gibt es klare Weisungen der jeweiligen Regierungspräsidien vom Dezernat Pflanzenschutz, die giftigen Substanzen nicht zur Druschoptimierung zu nutzen, aber lückenlose Kontrollen gibt es trotzdem nicht. Besonders die Sikkation steht auf dem Prüfstand vieler Glyphosatkritiker, da die giftigen Einlagerungen in den Pflanzen bis zur Ernte nicht mehr ausreichend abgebaut werden. Die Folge: Selbst bei ordnungsgemäßer Anwendung sind Restmengen des Giftes in den Ernteprodukten nachweisbar. Erschwerend kommt hinzu, dass mit dem steigenden Einsatz genmanipulierter und herbizidresistenter Nutzpflanzen (denn die sollen ja durch den Glyphosateinsatz nicht vernichtet werden), auch die verbrauchten Mengen an Glyphosat in einigen Ländern nochmals exorbitant gestiegen sind. Der Grund: Durch den langjährigen Einsatz der giftigen Substanz sind viele Unkräuter zwischenzeitlich resistent geworden. Außerdem sind genmanipulierte Nutzpflanzen mittlerweile sogar in der Lage, selbst toxische Substanzen gegen Insektenbefall zu produzieren, d.h. dass das Gift bereits in der Pflanze selbst mitwächst! Somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass zwangsläufig Rückstände der Pestizide in unsere Nahrung gelangen müssen!

 

"Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO stuft im März 2015 Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend ein!"

 

Ist Glyphosat tatsächlich so gefährlich?

Ja! Unabhängige Forschungsinstitute haben mehrfach festgestellt, dass Glyphosat negative Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt hat. Das Gift wirkt sich also nicht nur vernichtend auf sogenannte Unkräuter aus, sondern reduziert auch nützliche Wildkräuter, Insekten, Kleinsäuger und Vögel. Auch konnte mittlerweile nachgewiesen werden, dass der Glyphosateinsatz in der Landwirtschaft die Amphibienbestände in angrenzenden Gewässern bedroht und die Einwirkung der Giftstoffe für ein erhöhtes Kaulquappensterben verantwortlich gemacht werden. Nicht weniger erschreckend fallen die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus aus. Viele in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide sind nachweislich krebserregend, wirken sich schädlich auf unser Gehirn und unser Nerven- sowie Hormonsystem aus. Sie gelangen durch die Nahrung direkt in unseren Körper. Gemäß einer Studie vom Juni 2013 konnte demnach bei 70% der getesteten Personen Glyphosat im Urin nachgewiesen werden. Ja selbst in der Muttermilch findet man dieses hochwirksame Gift! Die Auswirkungen bei Tieren und beim Mensch sind fatal: Forschungen ergaben eine Häufung von Karzinomen der Nierentubuli und von bösartigen Tumoren im Stütz- und Bindegewebe. Zudem erhöhte Glyphosat die Rate von Geschwüren und Hautkrebs bei Versuchstieren. Doch auch der Mensch bleibt nicht verschont: Renommierte Wissenschaftler konnten überzeugende Beweise vorlegen, dass Glyphosat Lymphdrüsen- und Lungenkrebs auslöst. Außerdem haben weitere Untersuchungen gezeigt, dass Glyphosat in menschlichen und tierischen Zellen DNA- und Chromosomenschäden verursacht.

 

"Lobbyismus: Staatliche Behörden sind nicht vertrauenswürdig!"

 

Warum verbietet der Staat nicht Glyphosat?

Glaubt man den staatlichen Behörden im In- und Ausland, dann ist Glyphosat angeblich nicht krebserregend. Jedoch häufen sich konkrete Verdachtsfälle der Einflussnahme in den wissenschaftlichen Untersuchungen und auch nachweisliche Vertuschungsversuche um die Toxizität von Glyphosat durch den Hersteller. Keine Überraschung! Denn gut die Hälfte der staatlichen Behörden haben direkte oder indirekte Verbindungen zur Industrie. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food Safety Authority), die für die Kontrolle von Pestizidrückständen in Lebensmitteln zuständig ist, scheint aufgrund direkter Verbindungen und parallelen Posten einiger Wissenschaftler zu Lobbyverbänden der Industrie keine vertrauenswürdige Organisation zu sein. Es bestehen daher berechtigterweise starke Zweifel, ob die EFSA tatsächlich für das Allgemeinwohl handelt. Ihr wird - belegbar - vorgeworfen, dass sie die Interessen der Industrie, insbesondere die der Gentechnik-Industrie, zu stark berücksichtigt. Nicht anders sieht es bei der Bewertung der BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) aus. Diese staatlichen Behörden sind maßgeblich an den Entscheidungen für die Genehmigungsverfahren von Glyphosat beteiligt und beeinflussen entscheidend die Aufsichtsämter der Regierung. Daher muss man davon ausgehen, dass ganz gezielt die Gefährlichkeit dieses hochwirksamen Giftes unter den Teppich gekehrt wird und politische Entscheidungsträger anhand manipulierter Testergebnisse ihre Entscheidungen treffen. Selbst nachdem im März 2015 die Krebsforschungsagentur der WHO Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ einstufte, folgte kein Sofortverbot des Mittels. Trotz dieser Ergebnisse sieht sich der Staat nicht in der Verantwortung, darauf zu reagieren bzw. zumindest weitere Untersuchungen über das Gefährdungspotential von Glyphosat zu veranlassen. Da erscheint die Tatsache regelrecht beschämend, dass das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) kaum Geld für Tests und Analysen für diesen Zweck zur Verfügung stellt, aber sehr wohl großzügige Fördergelder für den Glyphosateinsatz vergibt!

 

"Giftcocktail Nahrung: EU-Kommission erhöht Grenzwerte um ein vielfaches!"

 

Wie giftig sind unsere Lebensmittel?

Eine absolute Dreistigkeit und Verbrauchertäuschung ist die Vorgehensweise der EU-Kommission bei der Festlegung der Grenzwerte für akzeptable Giftmengen in unseren Lebensmitteln. Hier wird ganz systematisch eine weitere schleichende Vergiftung von Nahrungsmitteln vorangetrieben. Immer wieder wird gerne der „Niedrig-Dosis-Effekt“ bei bestimmten Toxinen, der in kleinen Mengen vom menschlichen Körper aufgenommen wird, als nicht gesundheitsschädigender Faktor von der Industrie angeführt. "Allein die Dosis macht das Gift" - Dieses Zitat des Mediziners Paracelsus aus dem 15. Jahrhundert beschreibt die noch heute geltende Grundregel der Toxikologie bzw. die Grundlage des "Niedrig-Dosis-Effektes". Demnach ist die Dosis ausschlaggebend für die Wirkung eines Stoffes. Im Normalfall kann daher der menschliche Organismus bei geringen Mengen von chemischen Substanzen ohne Schädigung verkraften. Jedoch taugt dieser Effekt nichts, da wir im täglichen Leben einem ganzen Cocktail von Chemiekalien permanent ausgesetzt sind. So entstehen bei Mehrfachbelastungen schädliche Effekte für unseren Körper und erhöhen eklatant das Gesundheitsrisiko. Besonders besorgniserregend ist hierbei die Tatsache, dass die gesetzlichen Grenzwerte für Giftmengen in unseren


Lebensmitteln sukzessive hochgesetzt werden. Erst im Januar 2017 beschloss die EU-Kommission die Erhöhung der Grenzwerte für Insektizidrückstände (in dem Fall das außergewöhnlich stark wirksame Nervengift Acetamiprid) beispielsweise in Spargel um das 80-fache und für Schweinefleisch um das 25-fache! Diese drastische Erhöhungen der zulässigen Rückstandsmengen werden von der Kommission regelmäßig bewilligt. Solche Grenzwerterhöhungen müssen nicht etwa im Parlament abgestimmt werden – nein, die großen Bauernverbände der Mitgliedstaaten und die Pestizidindustrie üben Druck auf die EU aus. Letzendlich reagiert die EU-Kommission mit einer Erhöhung der Grenzwerte und gibt dann lediglich eine kurze Information über die erfolgte Anhebung der Werte heraus. Daher ist es geradezu grotesk, wenn die Lebensmittelindustrie den Verbraucher damit beruhigt und behauptet, dass die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten werden, wenn sie still und heimlich immer weiter erhöht werden. Mittlerweile finden sich zudem in einer Vielzahl von Lebensmitteln Rückstände von Glyphosat. So wurden zum Beispiel Glyphosatrückstände bei Stichproben in Brot und Brötchen, Haferflocken, Erdnüssen, Keksen, Kuchen, Schokoriegeln, Nudeln, Honig, Obst und Gemüse, Mais, Zucker, in vielen Soja- und Rapsprodukten sowie in Wein und Bier (besonders belastet: Hasseröder Pils!) nachgewiesen. Weiter befinden sich Neurotoxine in Backtriebmitteln, Aromen, Gewürzen und Milchproteinkonzentraten (benötigt für Fertigsuppen, Saucen und Fertiggerichte). Diese alarmierenden Fakten sollten eigentlich ausreichend sein, um die Politik an ihre eigentliche Fürsorgepflicht gegenüber ihren Bürgern zu erinnern. Denn weder Glyphosat noch andere Chemikalien gehören in den menschlichen Körper!

 

"EU-Behörden kehren systematisch Beweise für Krebsbefunde unter den Teppich!"

 

Gibt es Alternativen zu Glyphosat?

Ja, die gibt es natürlich! Weil an dem Vertrieb von Glyphosat & Co. ein milliardenschweres Geschäft hängt und die Chemiekonzerne mit den giftigen Substanzen gewollte Abhängigkeiten schaffen, fällt es vielen Bauern schwer, sich auf umweltschonenden Ackerbau einzulassen. Viele Landwirte glauben, dass ihre Betriebe bei einem Glyphosatverbot nicht mehr wettbewerbsfähig sein könnten und fürchten daher um ihre Existenz. Dabei fördert Glyphosat lediglich die weitere Industrialisierung der Landwirtschaft. Ein richtiger Lösungsansatz setzt sich zwar nur langsam durch, aber einige landwirtschaftliche Betriebe rücken dem Unkraut mittlerweile wieder mit dem seit

Jahrhunderten bewährten Pflug zu Leibe, statt mit der chemischen Keule die Pflanzen einfach totzuspritzen. So zeigt die Bodenbearbeitung mit dem Pflug bei einer maximalen Arbeitstiefe von etwa 20 cm gute Erfolge in der Unkrautbeseitigung. Aber auch viele Biobetriebe sowie spezielle Nachhaltigkeitsbetriebe leisten ihren Beitrag zur Schonung von Mensch und Umwelt bzw. erhalten durch ökologischen Ackerbau wichtige Lebensräume und bewahren somit die biologische Artenvielfalt.

Beschämender geht es kaum!

Als ob der skandalöse Alleingang von Christian Schmidt nicht schon beschämend genug ist, setzen derweilen der US-Agrarkonzern Monsanto sowie die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat (AGG) und die Glyphosate Task Force (GTF) nach der Glyphosat-Kontroverse nochmals ein i-Tüpfelchen auf. Zeigen sich die Verantwortlichen bei Monsanto und Co. doch "zutiefst enttäuscht" über die Verlängerung der Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters für NUR weitere fünf Jahre. Der Bewilligungszeitraum für Glyphosat sei nach ihrer Auffassung viel zu kurz ausgefallen.

Schlussbemerkung: Unabhängig davon drängt sich mir die dringende Frage auf, was wäre eigentlich passiert, wenn es keine Glyphosat-Verlängerung gegeben hätte? Und dass mit dem Hintergrund, dass wir leider eine Landwirtschaft herangezogen haben, die weitgehend davon überzeugt ist, dass wirtschaftlicher Ackerbau ohne Pestizideinsatz nicht darzustellen ist. Deswegen muss davon ausgegangen werden, sollte Glyphosat tatsächlich eines Tages verboten werden, dass dann die konventionellen Landwirte andere Giftprodukte - vermutlich noch toxischer als Glyphosat selbst - einsetzen würden. So wird vermutlich spätestens Anfang 2022 das Gezerre um Glyphosat in die nächste Runde gehen.

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