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Der Winter ist da!!!


Endlich, dass lange Warten auf den Winter hat ein Ende. Er ist da, wenn auch noch mit nur wenig Schnee im Gepäck. Dafür lässt er aber mit seiner eisigen Hand in den Nächten die Natur vor Kälte erstarren.

Also ich weiß ja nicht wie Ihr das seht? Aber ich finde, dass zur Jahreszeit Winter auch frostige Temperaturen mit Schnee und Eis dazugehören, wie die Sterne am nächtlichen Himmel. Ein Winter ohne Schnee mit nur feuchtkaltem Wetter und einem wochenlang grauen Himmel ist doch irgendwie langweilig oder? Also ich bin ein bekennender Winterliebhaber. Was kann es schöneres geben, als bei Sonnenschein, Dauerfrost und Pulverschnee draußen in der Natur zu sein und den Winter zu begrüßen? Für die meisten Menschen, die wie ich im Tierkreis des Steinbocks das Licht der Welt erblickten, hat die kalte Jahreszeit etwas ganz besonderes und es ist die Zeit, in der sich viele Steinböcke am wohlsten und lebendigsten fühlen. Und das obwohl viele den Eindruck haben, im Winter sei dass Leben zum Stillstand gekommen. Doch das täuscht! Es gibt unglaublich viel und spannendes in dieser Phase des Jahres in der Natur zu entdecken. Man muss vielleicht etwas genauer hinschauen, aber dass Leben ist ganz gewiss nicht erloschen.

Was mir an jenem Morgen in dem winterlichen Kellerwald sofort auffiel, war die unfassbare fast spürbare Ruhe. Jedes noch so feine Geräusch nahm ich klar und deutlich wahr. Natürlich funktioniert das nur, wenn der Wald nicht im Tiefschnee versinkt und sich nicht die Äste unter der schweren weißen Pracht biegen. Schnee schluckt Geräusche ungemein. Im Sommer hingegen wirkt das Laub an den Bäumen wie ein grüner Schalldämpfer. Doch im Kellerwald war kaum Schnee gefallen und so konnte ich selbst das entfernte Hämmern eines Buntspechtes und das zarte Piepsen der winzigen Wintergoldhähnchen im Unterholz ganz deutlich hören. Die ganz feine Schneedecke offenbarte mir aber auch noch ein anderes sonst verborgenes Geheimnis des Waldes. Überall sah ich sie, manchmal ganz klein, als wären Elfen über den Schnee gehuscht und an einer anderen Stelle, als hätten Waldtrolle am Boden einen Ringkampf um einen Schatz ausgetragen. Der Boden war übersät von allerlei Spuren der hiesigen Waldbewohner.

Es macht einen riesen Spaß auf die Suche nach Tierspuren (Trittsiegel) im Schnee zu gehen. Man glaubt gar nicht, was für eine Fülle an Spuren auf dem Waldboden zu finden sind und was sie einem alles verraten können. Sie erzählen uns mitunter spannende Geschichten von Jägern und Gejagten. Ist der Hase ganz entspannt auf dem Weg entlanggelaufen oder war er etwa auf der Flucht vor einem Fuchs? Wo endet die Spur einer Waldmaus? Hat sie vielleicht eine Waldohreule in der letzten Nacht erbeutet? Wann haben die Rehe meinen Weg gekreuzt und wo hat sich die Rotte Wildschweine jetzt wohl gerade versteckt, die eben noch munter unter dem Laub nach Leckereien gestöbert hat?

Blick vom Wüstegarten in Richtung Vogelsberg

Der Wüstegarten-Gipfel im Kerngebiet Hoher Keller befindet sich in unmittelbarer Nähe des Kellerwaldturmes, der in einer Höhe von genau 700 Meter über die Region thront. Vor hier aus eröffnet sich ein grandioser Blick in alle Himmelsrichtungen. Das Gebiet wurde im Rahmen eines großangelegten Naturschutzgroßprojektes neu gestaltet, um diese einzigartige und wertvolle Landschaft zu schaffen bzw. zu erhalten. Deswegen wurden alle künstlich eingebrachten Nadelhölzer entfernt und somit Platz für Pionierpflanzen geschaffen. Die Landschaft ist geprägt durch ein großes Quarzit-Blockfeld und wird von Flechten, Heide und Zwergsträuchern besiedelt. Doch die Idylle und auch dieses ambitioniert Schutzgebiete können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zerstörerischen Eingriffe der Menschen in unsere Natur für "Wohlstand und Fortschritt" immer weiter voranschreiten. Wenn man seinen Blick über die Hügel und Täler schweifen lässt, dann springt es einen regelrecht an. Überall Windräder, soweit das Auge reicht!

Wie monströse Gestalten aus einem finsteren Science Fiction Roman erheben sich überall Windräder in der Landschaft

Nicht weit entfernt vom Wüstengarten liegen auf dem Weg dort hin die ebenfalls sehenswerten Felsblöcke Mausefalle und Exhelmerstein. Wer diese besondere Waldlandschaft gerne mal genauer entdecken möchte und dazu noch ein wenig mehr über die Flora und Fauna in dieser Region erfahren möchte, den empfehle ich sich meine Tagestour: Kellerwald - Wüstegarten vorzumerken.

Geht man behutsam und achtsam durch die Natur, dann gibt es eigentlich kaum einen Meter, wo es nichts zu entdecken gibt. Ob es nun die besonderen Farben im Licht der Sonne sind, oder Formen, die durch die winterlichen Einflüsse entstanden sind, dass Spektrum ist unendlich! Überall warten kleine Schätze und Naturwunder darauf entdeckt zu werden. Manchmal sind es die weißen Linien, die der Schnee an den Stämmen der schlanken Buchen hinterlassen hat oder die faszinierende Fülle an Formen der Eiskristalle, die man an Blättern, Gräsern oder am Boden finden kann. An einem kleinen Waldbach bin ich überrascht über die seltsam anmutenden Skulpturen aus Eis, die sich wie kleine Kunstwerke in einer Galerie entlang des Ufers säumen. Sie werden sich täglich verändern und sind nur so lange zu bestaunen, bis die Tagestemperaturen wieder ansteigen. Und noch etwas tolles gibt es zu bemerken: Der Eintritt zu dieser winterlichen Vernissage ist frei!! :) Bei so vielen positiven Eindrücken und frische Winterluft wird man natürlich irgendwann auch mal hungrig. Daher gönnte ich mir an einem lauschigen Plätzchen eine ausgedehnte Pause für eine heiße Suppe und einen guten Schluck "Waldkaffee". Zwei Kohlmeisen und ein Kleiber beobachten mein bedächtiges Verweilen...und dann ist es plötzlich da: Das wärmende Glücksgefühl durchströmt meinen Körper und mir wird warm ums Herz trotz minus fünf Grad. Ich sage danke, dass ich der Natur als Gast so nah sein zu darf!

Ruhe und Kraft aus der Natur schöpfen, ist Heilung von Innen.

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